Saaleradweg

A

n der Saale hellem Strande stehen Burgen, stolz und kühn…‘, heißt es in einem romantischen Lied. Und in der Tat ist der Fluss, der hoch im fränkischen Fichtelgebirge am Waldstein entspringt und nach 427 Kilometern in die Elbe mündet, ein bemerkenswertes Gewässer. Die Saale ist jener Fluss, der sich seinen Weg durch das „Grüne Herz Deutschlands“ bahnt. Und am Ende sogar von Schiffen befahren wird.

Die Saale windet sich zunächst durch die Schluchten des Thüringer Waldes, mehrfach zu Seen gestaut. Gemächlich fließt das Wasser kurvenreich zu Tale. Es schäumt über Steinbrocken im flachen Flussbett, strömt an steilen Hängen vorbei und umrundet in engen Schleifen aufragende Felsen. Geheimnisvoll murmelnd durchquert die Saale lichte Wälder und flache Auen. Saalfeld mit seinen Feen-Grotten und Rudolstadt mit der barocken Heidecksburg säumen den Weg. Der Saale-Radwanderweg gehört zu den beliebtesten Strecken in Deutschland, ist aber im oberen Teil mit einigen Anstiegen recht anspruchsvoll.

Der Weg durch den Grabenbruch von Jena gehört zu den beeindruckendsten Abschnitten der Flusslandschaft. An die Hänge der markanten Hügelkuppen schmiegen sich Burgruinen und Schlösser, wehrhafte Zeugen aus dem Mittelalter. So die Lobde- und die Kunitzburg. In Jena dichtete Goethe seine Ballade vom ‚Erlkönig‘, jenem Elfenfürsten, der im Nebel am Fuße des Jenzig über die Saaleauen waberte. Jena zählt zu den ältesten Universitätsstädten. An der Alma Mater lehrten einst Schiller und Hegel. Karl Marx, Schopenhauer und Alexander von Humboldt haben hier studiert. Ernst Abbe, Otto Schott und Carl Zeiss begründeten in der Saale-Stadt eine bedeutende Glas- und Optikindustrie. Unweit der Universität wölbt sich auch die halbrunde Kuppel des ältesten Planetariums der Welt. Zwischen Kunitz und dem Jägerberg gleitet die Saale nordwärts zu den drei Dornburger Schlössern. Hierher kam Goethe gern für ein paar Tage aus Weimar herüber, um auszuspannen. An den steilen Hängen reihen sich Weinstöcke des kleinen Anbaugebietes Saale-Unstrut. Vorbei an Bad Kösen und dem Naumburger Dom mit seinen sagenhaften Steinfiguren wälzt sich die Saale in die weite Ebene von Sachsen-Anhalt.


Dort erheben sich entlang dem Flussufer sehenswerte Bauwerke wie der ehemalige Bischofssitz Schönburg, Schloss Goseck und das Barockschloss Neu-Augustusburg in Weißenfels. In seinen Mauern lebte einmal der romantische Dichter Novalis. Eher prosaisch wirken die Rohrgeflechte der chemischen Industrie in Leuna und die Landeshauptstadt Halle mit einer tausendjährigen Geschichte. In Halle kam 1685 der Barockkomponist Georg Friedrich Händel zur Welt. Im unteren Saaletal ist noch das ehemalige Residenzschloss Plötzkau und Bernburg erwähnenswert, bevor der Fluss stark mäandernd bei Barby in die Elbe mündet.

Der Saale-Radwanderweg, von der gleichnamigen Arbeitsgemeinschaft betreut, gehört zu den landschaftlich reizvollsten Routen. Er führt durch bergiges Land, durch flache Ebenen, vorbei an geschichtsträchtigen Burgen und Schlössern, an sehenswerten Orten und unterschiedlichen geologischen Formationen. Der rund 405 km lange Randwanderweg ist Teil der D-Route 11 von der Ostsee bis nach Oberbayern. Ein blauer Balken auf dem Logo symbolisiert, dass der Weg flussnah an der Saale verläuft und dennoch die Landschaft erlebniswirksam erschließt.

Charakteristik:

Der Saaleradweg zählt zu den anspruchsvolleren Radfernwegen Deutschlands. Das gilt insbesondere für den oberen Teil, wo er einige recht starke Anstiege besitzt, die nur für sportlich ambitionierte Radfahrer zu empfehlen sind. Dazu zählen der 1,5 km lange steile Waldweg hinauf zur Saalequelle sowie die Abschnitte im Bereich der Saaletalsperren zwischen Blankenstein und Saalburg bzw. Burgk und Ziegenrück. Auf den Talsperren können alternativ auch Passagierschiffe genutzt werden.

Ab Saalfeld sind dann nur noch wenige Anhöhen zu erklimmen und so kann der Saaleradweg ab dort auch für Familien mit Kindern empfohlen werden. Eine Ausnahme bildet allerdings die steile Auffahrt zur Rudelsburg.

Der Radfernweg verläuft meist auf wenig befahrenen Landstraßen oder gut ausgebauten, überwiegend asphaltierten Wirtschafts- und Forstwegen. Kurze Abschnitte führen auch über Betonspuren und Pflastersteine, innerhalb weniger Ortschaften auch über historisches Kopfsteinpflaster. Unbefestigte Abschnitte gibt es nur noch wenige.



Ortschaften entlang der Route

Zell im Fichtelgebirge / Sparneck / Weißdorf / Schwarzenbach an der Saale / Oberkotzau / Döhlau / Hof (Saale) / Feilitzsch / Köditz / Berg (Oberfranken) / Hirschberg (Saale) / Birkenhügel / Pottiga / Blankenberg / Blankenstein / Harra / Bad Lobenstein / Saalburg-Ebersdorf / Burgk / Remptendorf / Eßbach / Ziegenrück / Paska / Gössitz / Altenbeuthen / Drognitz / Hohenwarte / Kaulsdorf (Saale) / Saalfeld/Saale / Rudolstadt / Uhlstädt-Kirchhasel / Freienorla / Kleineutersdorf / Kahla / Großpürschütz / Schöps (Thüringen) / Rothenstein / Jena / Neuengönna / Golmsdorf / Dornburg-Camburg / Wichmar / Schmiedehausen /  Großheringen / Crölpa-Löbschütz / Bad Kösen / Naumburg (Saale) / Schönburg (Saale) / Weißenfels / Lützen / Bad Dürrenberg / Leuna / Merseburg / Schkopau / Halle (Saale) / Salzatal / Wettin-Löbejün / Könnern / Alsleben (Seele) / Plötzkau / Bernburg (Saale) / Nienburg (Saale) / Calbe (Saale) / Barby

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